Steckbrief Eritrea

Historischer Hintergrund

Eritrea entstand als italienische Kolonie und wurde 1993 nach dreißigjährigem Unabhängigkeitskrieg erstmals seit 1961 wieder von Äthiopien unabhängig. Zwischen Februar 1951 und September 1952 war Eritrea unter Aufsicht der Vereinten Nationen. Ab 1952 dann war Eritrea als Provinz föderativ mit Äthiopien verbunden (Personalunion), ehe es 1961 zentralistisch eingegliedert wurde. Es hat eine republikanische Verfassung und wird seither politisch von der Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit dominiert, die aus der Unabhängigkeitsbewegung der Eritreischen Volksbefreiungsfront hervorgegangen ist.

Gesellschaftliche und politische Lage heute

Eritrea ist heute geprägt von politischer Repression und Instabilität. Daneben liegen die grössten Herausforderungen in der fehlenden Basisversorgung und Infrastruktur für die mehrheitlich ländliche Bevölkerung, welche vorwiegend als Bauern oder Nomaden lebt. Die Menschen leiden unter Mangelernährung, schlechter Gesundheitsversorgung, fehlendem Zugang zu Trinkwasser und Bildung. Eritrea liegt in den Armutsstatistiken (Human Development Index) auf Rang 165 von 182.

Ökologische Herausforderungen

Durch die freie Beweidung wurde das einst bewaldete, hügelige Land karg und erosionsgefährdet.

Eritrea (-2012)

Eine Chance für die natürliche Regeneration

Projektzeitraum und Zielsetzung

newTree engagierte sich in Eritrea von 2006 bis 2012. Ziel des Projekts war, die in Burkina Faso erfolgreich angewandten Aktivitäten in Eritrea – einem Land mit ähnlichen Voraussetzungen – lokal angepasst umzusetzen. Unter der Leitung eines newTree Gründungsmitglieds setzte die lokale Partnerorganisation Tokor Integrated Community Development (TICD), unterstützt vom eritreischen Landwirtschaftsministerium, Projekte in mehreren Bereichen um:

Projektbeendigung

Im Jahr 2011 erliess die eritreische Regierung strenge Regelungen über die Zusammenarbeit mit internationalen Hilfswerken. Dadurch wurde die Kommunikation mit der lokalen Partnerorganisation Tokor stark beeinträchtigt.
 Da die Führung des Projekts nicht mehr zufriedenstellend gewährleistet werden konnte, entschloss sich newTree im Jahr 2012 zur Einstellung des Projekts.

Unsere Geschichte

25 Jahre Engagement für Mensch und Natur

Phase 1: Aufbau & Vision (2000–2005)

newTree wurde mit dem Ziel gegründet, die Lebensgrundlagen von Bauernfamilien im Sahel nachhaltig zu verbessern. Erste Projekte in Burkina Faso legten den Fokus auf Wiederaufforstung, Erosionsschutz und die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern. Die Vision: eine ökologische Regeneration, getragen von der Bevölkerung selbst.

Phase 2: Konsolidierung & Skalierung (2006–2012)

In dieser Phase wurden die Methoden verfeinert und auf weitere Regionen ausgedehnt. Die Zusammenarbeit mit Frauengruppen wurde verstärkt, und es entstanden langfristige Partnerschaften vor Ort. Das Modell von newTree fand wachsende Anerkennung – auch auf politischer und internationaler Ebene.

Phase 3: Professionalisierung & Wirkungsmessung (2013–2019)

newTree entwickelte sich zu einer professionellen Organisation mit klarer Wirkungsmessung. Monitoring-Tools, transparente Berichte und strategische Entwicklung standen im Vordergrund. Das Team wuchs, ebenso wie die thematische Breite – von nachhaltiger Landwirtschaft bis hin zur Ernährungssicherung.

Phase 4: Heute & Ausblick (2020–heute)

Heute ist newTree eine etablierte Akteurin im Bereich nachhaltiger Entwicklung in Subsahara-Afrika. Mit starken lokalen Strukturen, digitalen Hilfsmitteln und internationaler Vernetzung steht die Organisation bereit für die Herausforderungen der Zukunft. Im Zentrum bleibt das Ziel: eine lebenswerte Zukunft für Mensch und Natur.

Wertvolle Erfahrungen und Resultate

  • Rund 70 ha mit Steinmauern geschützte Felder, verteilt auf 41 Dörfer
  • 2’800 Mogogo-Öfen in 12 Dörfern gebaut
  • Kurs in Permakultur-Techniken für 30 eritreische Master-Studenten
Meilensteine

Erreichtes seit der Gründung im 2001