Weshalb unsere Arbeit notwendig ist
Ernten sind überlebenswichtig für Bauernfamilien. Doch durch Klimakrise und Übernutzung sind viele Anbauflächen ausgelaugt und vertrocknet. Unberechenbare Wetterextreme machen Regenzeiten unberechenbar und bedrohen die Lebensgrundlage der Familien.
Kahle Böden sind besonders anfällig für Wind- und Wassererosion. Um die dünne Humusschicht zu erhalten und das Wasser im Boden zu halten, setzen wir auf einfache Methoden: Kompost, Pflanzenkohle, Zaï-Löcher, Erosionsschutz mit Steinkordeln und Agroforstsysteme helfen, Wasser im Boden zu halten, Nährstoffe zu speichern und die Böden langfristig fruchtbar zu machen. So können die Bauernfamilien nicht nur grössere und verlässlichere Ernten erzielen, sondern stärken gleichzeitig das gesamte Ökosystem vor Ort. Mit den gezielten und nachhaltigen agrarökologischen Methoden lassen sich auch stark degradierte Böden im Sahel wiederbeleben. All unsere Massnahmen sind auf die klimatischen Bedingungen vor Ort abgestimmt und zugänglich für die Bauernfamilien.
Kompetenzvermittelnd
Schulungen in agrarökologischen Methoden und Begleitung bei der Umsetzung machen Bauernfamilien resilient gegen Auswirkungen der Klimaveränderung.
Nachhaltig
Böden werden mit einfachen natürlichen Methoden regeneriert und langfristig fruchtbar gemacht – zunächst mit unserer Unterstützung, dann durch Bauernfamilien allein.
Wassersparend
Regenwasser wird dank unseren Anbaumethoden besser im Boden gespeichert, die Feuchtigkeit bleibt länger erhalten und die Pflanzen sind auch in Trockenzeiten versorgt.
Unabhängig
Eigenes, lokales Saatgut, Kompost und natürliche Pflanzenschutzmittel statt teure Chemiedünger, Pestizide oder importiertes Saatgut schaffen Unabhängigkeit.
Welche Methoden und Kompetenzen wir vermitteln
Kompetenzvermittlung für eine nachhaltige Landwirtschaft, gestärkte Böden und Ökosysteme
Unsere lokal angepassten agrarökologischen Methoden zeigen schon nach kurzer Zeit Wirkung. Wir stärken die Kompetenzen der Bauernfamilien durch praxisnahe Schulungen zu verschiedenen Anwendungen wie folgt:
- Böden regenerieren & Wasserhaushalt optimieren
Kahle Böden sind anfällig für Erosion durch Wind und Starkregen. Um die Humusschicht zu erhalten und für das Wasser in den Boden sickern kann, setzen die Bauernfamilien einfache, angepasste Techniken ein: je nach Gelände bauen sie Steinkordeln oder graben kleinere (Zaï) oder grössere, halbmondförmige Vertiefungen. Dadurch wird die verhärtete Bodenschicht aufgebrochen und Regenwasser gezielt aufgefangen. Die Vertiefungen werden mit Kompost und Pflanzenkohle angereichert und anschliessend eingesät – so gelangen Wasser und Nährstoffe genau dorthin, wo die Samen keimen. Während der Regenzeit kann das Wasser besser eindringen, Nährstoffe werden freigesetzt und die Bodenfeuchtigkeit bleibt länger gespeichert.
- Fruchtbare Böden
Kompost ist die Basis für fruchtbare Böden – im Gegensatz zu Kunstdünger, der den Boden auslaugt. Die Bauern mischen Pflanzenresten, Dung und z.B. Asche und nach einer gewissen Bewässerungszeit entsteht nährstoffreicher Kompost, der die Böden langfristig verbessert.
- Pflanzenkohle
In einfachen Pyrolyseöfen hergestellte Pflanzenkohle kann viel Feuchtigkeit und Nährstoffe speichern. Wird sie in den Boden eingearbeitet, sorgt sie lange für feuchte Erde und die Nährstoffe stehen der Pflanze länger zur Verfügung. So können Samen und Pflanzen durch die Klimaveränderung immer mehr vorkommende Trockenphasen während der Regenzeit überleben.
- Starke Bäume
In der Agroforstwirtschaft wachsen Bäume und Nutzpflanzen beieinander. Die Bäume spenden Schatten, liefern Früchte und verbessern den Wasser- und Nährstoffhaushalt der Böden. Gleichzeitig lockern die Nutzpflanzen den Boden und liefern Material für die Kompostproduktion. So entsteht ein stabiles und fruchtbares Ökosystem.
- Natürlich unabhängig
Wir setzen auf lokale, biologische Methoden statt auf gentechnisch verändertes Saatgut oder chemische Dünger und Pestizide. Das sorgt auch für Unabhängigkeit der Bauernfamilien, den Erhalt fruchtbarer Böden und ans Klima angepasstes Saatgut. Mit Schulungen fördern wir zudem den Einsatz natürlicher Pflanzenschutzmittel wie Neem-Samen.
Wichtigste Statistiken Quelle
